Seit einigen Jahren wurde von der Firma „Milan Digital Audio“ die Software „Hauptwerk“ entwickelt, die es ermöglicht, real existierende Orgeln virtuell 1:1 abzubilden. Von verschiedenen Herstellern gibt es Sampling-Sets von den verschiedensten Orgeln aus aller Welt. Im Gegensatz zur herkömmlichen Digitalorgel wird hier eine bestimmte Orgel komplett abgebildet, nicht nur die Klänge der Pfeifen, sondern auch die individuelle Raumakustik und auch alle sonstigen Nebengeräusche von Gebläse, Registerzügen, Spielmechanik etc. werden ebenfalls berücksichtigt. Die Orgel wird an verschiedenen Stellen im Raum Pfeife für Pfeife aufgenommen, so dass man bei neueren Sets sogar die Nähe zum Instrument einstellen kann.
Bei meinem Midi-Spieltisch der Firma Noorlander (NL) sind seitlich zwei Touch-Bildschirme eingebaut, auf denen die Registratur der geladenen Orgel abgebildet wird. Die Register werden dann per Berührung ein- oder ausgeschaltet.
Alle Orgeln (auch die historischen) sind mit Setzerkombinationen ausgestattet, so dass die Registrierungen für die Stücke nicht mühsam aufgeschrieben werden müssen. Der Midi-Spieltisch enthält alle gängigen Schalteinrichtungen bspw. für Sequenzer, Schweller, etc…
Als zuverlässigen Händler und Partner rund um die „Hauptwerk-Orgeln“empfehle ich gern an dieser Stelle die Firma „Sakralorgelwelt“ – Peter Voitz, Freilassing, der dieses Projekt mit viel Erfahrung und großartigem Fachwissen begleitet hat.
Internetseite: www.sakralorgelwelt.de
Besonders interessant für Übe-Zwecke ist, dass die historischen Orgeln (z.B. Altenbruch, Steinkirchen) mit der „kurzen Oktave“ bzw. „verkürzten Oktave“ ausgestattet sind, so dass man diese ungewohnten Griffe jetzt auch zuhause trainieren kann. Natürlich kann man das Set auch auf „moderne Tastatur“ umschalten. (Hier werden dann die fehlenden Töne CIS, DIS, FIS und GIS digital ergänzt.)
Im Unterricht kann man den Schülern die Klangcharaktere der verschiedenen Stilrichtungen vermitteln und auch das Training wird ermöglicht bspw. mit extrem langen Nachhallzeiten umzugehen (z.B.Görlitz 7 sec.), oder auch das Spiel in sehr „trockenen“ Räumen. Die Sampling-Sets verwenden keinen künstlichen Digital-Hall, sondern die Orgeln sind in ihrer originalen Akustik aufgenommen worden.
Vom klanglichen Ergebnis können Sie Sich auf der Seite „Contrebombarde Concerthall“ überzeugen, wo täglich von über 400 Organisten aus aller Welt neue Aufnahmen hochgeladen werden. Hier ist der Link zu meinen Uploads:
http://www.contrebombarde.com/concerthall/user/2382/uploads/view_all
Folgende Instrumente habe ich in meinem neuen Midi-Spieltisch z.Zt. zur Verfügung:
- Altenbruch (D) – Klapmeyer-Orgel von 1730 (III/35) (kurze Oktave)
- Annaberg-Buchholz (D) – Walcker-Eule-Orgel von 1884 (1995) (III/56)
- Billerbeck (D) – Domorgel – Fleiter-Orgelbau (IV-72)
- Caen (F) St. Etienne – Cavaille-Coll-Orgel von 1885 (III/55)
- Doesburg (NL) – Walcker-Orgel (IV/75)
- Dudelange (Lux) – Stahlhut/Jann-Orgel von 1912/2002 (IV/78)
- Friesach (A) – Eisenbarth-Orgel (III/44) (HW, SW, Solowerk)
- Görlitz (D)- „Sonnenorgel“ Mathis – (IV/87)
- Guibiasco (CH) – Mascioini-Orgel (II/22)
- Haarlem (NL) – Müller-Orgel (III/62)
- Hereford (GB) – Cathedral – Father-Willis-Orgel (IV/60)
- Leeds/Armley (GB) – Schulze-Orgel (IV/57)
- Metz (F) St. Eustache – Cavaille-Coll-Orgel (II/22)
- Moseley (GB) St. Anne – Brindley & Foster-Orgel (II/30)
- Oloron (F) – Sainte Marie – Cavaille-Coll (III/24) (Koppelmanual, G.O, Rec.)
- Ottobeuren (D) – Riepp – Heilig-Geist-Orgel von 1766 (II/27)
- Reinhardtsgrimma (D) – Silbermann-Orgel von 1732 (II/20)
- Rotterdam (NL) – Laurenskerk – Marcussen-Orgel 1973 (IV/85)
- Rotterdam (NL)- Laurenskerk – Transsept-Marcussen-Orgel (1954) (III/31)
- Rozay de Brie (F) – Cliquot(?)-Orgel (III/26)
- Salisbury (GB) – Cathedral – Father-Willis-Orgel (IV/62)
- Steinkirchen (D) – Arp Schnitger-Orgel (II/28) (kurze Oktave)
- St. Eucaire (F) – Cavaille-Coll-Orgel von 1902 (II/18)
- St. Omer (F) – Cavaille-Coll-Orgel von 1852 (IV/49)
- Tarragona/Kloster Poblet (E) – Metzler-Orgel (III/56)
- Tzschöckel – Orgelpositiv (I/4)
- Utrecht (NL) – Dom – Bätz-Orgel (III/50)
- Werningerode (D) – Ladegast-Orgel (III/33)
- Zutphen (NL) – Bader-Orgel (III/38)